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Ausstellung „Wolfskinder: Auf dem Brotweg von Ostpreußen nach Litauen“ im Stasimuseum in Berlin eröffnet
Am 29. Mai wurde im Stasimuseum in Berlin die Ausstellung „Wolfskinder: Auf dem Brotweg von Ostpreußen nach Litauen“ eröffnet. Der litauische Botschafter in Berlin Darius Semaška begrüßte die Veranstaltungsgäste und betonte in seinen Ausführungen, dass das Schicksal von Wolfskindern zu einem der tragischsten Kapitel des 20. Jahrhunderts gehört. „Das Schicksal von Wolfskindern verkörpert die Schrecken des Zweiten Weltkrieges und ist zu dem Inbegriff der totalitären Terrorherrschaft geworden. Es steht auch stellvertretend für den Untergang Ostpreußens und den Abriss direkter Nachbarschaft zwischen den Litauern und den Deutschen“, sagte der Botschafter.
Die Vorsitzende des Vereins „Edelweiß“ der Wolfskinder in Litauen, Luise Quitsch-Kažukauskienė, führte die Gäste in das Thema ein und erzählte anhand eigener Erlebnisse über die schmerzvollen Erfahrungen, die den ostpreußischen Kindern am Ende des Krieges widerfahren waren.
In ihren Grußworten würdigten der Direktor des Stasimuseums in Berlin, Jörg Drieselmann, der litauische Honorarkonsul für Baden-Württemberg, Prof. Wolfgang von Stetten, sowie das ehemalige Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, Günter Toepfer, die Bedeutung der litauischen Nachbarschaft für die Rettung von ostpreußischen Kindern.
Der Bundestagsabgeordneter Christian Schmidt erinnerte zudem an die Bemühungen von deutschen Politikern, dem Thema Wolfskinder in Deutschland mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Die Redner waren sich darin einig, dass die Erinnerung an die Schicksäle von Wolfskindern als ein mahnendes Zeichen für den Frieden gepflegt und bewahrt werden sollte.
Die vom Litauischen Zentrum für die Erforschung von Genozid und Widerstand produzierte Ausstellung „Wolfskinder: Auf dem Brotweg von Ostpreußen nach Litauen“ präsentiert, gestützt auf authentische Berichte ehemaliger Wolfskinder und ergänzt durch Familienfotos und Dokumente, geschichtliche Ereignisse in Ostpreußen sowie den auf Karten eingezeichneten Weg der Kinder aus dem zerstörten Ostpreußen nach Litauen und ihre Wanderschaft durch die litauischen Ortschaften. Auf Monitoren sind zwölf gefilmte authentische Berichte in litauischer und deutscher Sprache (mit Untertiteln) zu sehen.
Im Stasimuseum Berlin wird die Ausstellung bis zum 22. Juni dieses Jahres zu sehen sein. Danach wird sie am 26. Juni 2018 im Brandenburger Landtag eröffnet und bis zum 27. September präsentiert.